„Ich schenke dir den Tod“ – von Ralf Gebhardt

Ich schenke dir den tod

Mit dem Fund der verbrannten Überreste einer weiblichen Leiche beginnt für den halleschen Kriminalhauptkommissar Richard Störmer ein Wettlauf mit einem Entführer und Serienmörder, an dem er zu zerbrechen droht. Nahezu zeitgleich mit dem Fund einer zweiten Leiche werden mehrere Frauen während eines Klassentreffens auf dem Mansfelder Jugendherbergs-Schloss entführt, gefoltert und verbrannt. Störmer stellt eine Verbindung zwischen den Entführungen und den gefundenen Leichen her.
Der Fall sorgt für Unruhe im Privatleben von Störmer. Er verliebt sich in seine neue Nachbarin, eine Krimiautorin. Zeitgleich taucht seine fast volljährige Tochter Verena auf und bittet ihn um Hilfe. Als der Psychopath dann einen Freund von Störmer ermordet, entwickelt sich der Fall zu einem persönlichen Albtraum … ( Quelle: Amazon )

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Richard Störmer ist Kriminalhauptkommissar in Halle. Er ist ein typischer Eigenbrötler, der das Samstagsabend -Bier einem geselligen Abend vorzieht. Störmer lebt allein, hat aber eine Tochter, zu der er Kontakt hat. Eines Abends wird er zu einer verbrannten Leiche gerufen. Am Tatort findet man ein Grablicht mit menschlicher Asche, Schmuck und Katzenknochen. Außerdem liegt die Leiche schon länger am Fundort. Strömer geht davon aus, dass die Ermittlungen schnell abgeschlossen sind und der Fall keine große Sache ist. Doch dem ist nicht so, denn bei der einen Leiche bleibt es nicht und diese ist dann auch noch keine 5 Jahre tot. Außerdem gibt es vermisste Frauen im Mansfelder Umfeld, die eigentlich auf ein Klassentreffen wollten. Gibt es einen Zusammenhang zum vorliegenden Fall oder ist es nur ein Zufall? Für Strömer entwickelt sich der Fall zu einem Wettlauf mit der Zeit, denn er muss erkennen, dass er es mit einem unberechenbaren Gegner zu tun hat, der auch vor seinem Privatleben nicht Halt macht.

Das Buch „Ich schenke dir den Tod“ wurde vom Autor Ralf Gebhardt geschrieben und erschien im November 2017 im Verlag edition oberkassel. Es umfasst etwas mehr als 200 Seiten.

Die ersten Seiten des Prologes haben mich schon zu Beginn gefesselt. Eine ziemlich bizarre Story um einen 16-jährigen Teenager, dessen großes Problem es ist, noch nie mit einem Mädchen geschlafen zu haben. Was hat das aber mit dem Fall von Störmer zu tun? Nun, lasst euch überraschen.

Leider muss ich sagen, gab es dann erst mal eine ganze Weile keine Spannung mehr im Buch. Der Plot plätschert so vor sich hin und manchmal fehlte mir sogar der Zusammenhang. Das fand ich sehr schade, denn das letzte Drittel des Buches hat es dann wieder geschafft, mich so zu fesseln, wie ich es die ganzen vorherigen Seiten gehofft hatte. Hier läuft der Leser aber vorher Gefahr, das Buch einfach abzubrechen.

Beim Setting des Buches hat der Autor gut recherchiert, denn die Orte, an denen der Leser sich wiederfindet, gibt es tatsächlich. Handlungsort ist Sachsen-Anhalt, genauer gesagt das Mansfelder Land, eine Region im südwestlichen Teil Sachsen – Anhalts. Auch das Schloss, auf dem das Klassentreffen stattfindet, gibt es wirklich und ist heute ein Hotel.

Der Hautprotagonist des Buches ist Richard Störmer. Er wird dem Leser als Eigenbrötler beschrieben. Diese Eigenschaft betrifft nicht nur sein Privatleben, sondern spiegelt sich auch in seiner Arbeit wieder. Hier kann ich mir nur schwer vorstellen, dass in der Realität solche Alleingänge, wie Störmer sie im Buch fabriziert, ohne Konsequenzen bleiben. Außerdem fand ich, dass er seine Kompetenzen das ein oder andere Mal ganz schön überschritten hat. Störmer ist nicht sehr tiefgründig beschrieben und ich kann nicht mal wirklich sagen, ob er mir sympathisch war oder eben nicht. Dafür war er einfach zu – wie soll ich sagen – unscheinbar.

Ralf Gebhardt lässt den Leser nicht bis zum Schluss im Unklaren, was den Täter betrifft, der hier die Frauen verschleppt und ermordet. Man muss nicht bis zum Ende des Buches raten, wer es denn sein könnte, fiebert aber dennoch seiner Ergreifung entgegen. Nicht schlecht gelöst finde ich diese Methode, den Leser so bei Laune zu halten. Zumal es sich bei den Opfern plötzlich nicht mehr nur um für Störmer fremde Personen handelt, sondern der Fall eine für ihn persönliche Wendung nimmt. Das gibt dem ganzen noch mal einen Extrakick. Das Motiv des Mörders ist für den Leser schwer nachvollziehbar, seine Art zu foltern und morden noch viel weniger, denn diese ist schon ziemlich brutal und lässt einem die Nackenhaare hoch stehen beim Lesen.

Leider gab es für mich während des Lesens auch einige Ungereimtheiten. Zum einen ist die Verbindung, die Störmer zwischen den gefundenen Leichen und den verschwundenen Frauen vom Klassentreffen herstellt, echt ein wenig weit hergeholt und für den Leser einfach nicht als solche erkennbar. Dann gab es am Schluss des Buches eine Szene, wo ich mich gefragt habe, wie es sein konnte, dass der Staatsanwalt wusste, wo sich Störmer gerade befindet? Einen Hinweis darauf gab es nirgends. Der Autor musste sich wohl hier einfach was einfallen lassen, sonst wäre diese Szene für Störmer böse geendet.

Beim Ebook sind auch die Absätze der Seiten sehr schlecht gelöst. Da liest man in einer Szene und ist auf der nächsten Zeile plötzlich in einer anderen Szene. Das ist sehr verwirrend für den Leser und ich musste öfters die entsprechende Passage mehrfach lesen, um sie zu verstehen. Das sollte man noch mal ändern.

Das Buch ist in mehrere Kapitel eingeteilt. Sie sind abwechselnd aus der Sicht des Hauptkommissars und aus der Sicht des Täters geschrieben. Allerdings nicht von Beginn des Buches an. Da tritt der Täter noch deutlich in den Hintergrund. Vielleicht wäre es aber gerade im ersten Drittel des Buches besser gewesen, den Mörder und seine Taten öfters „zu Wort“ kommen zu lassen. Dadurch wäre die Spannungsflaute nämlich wesentlich geringer ausgefallen und man läuft nicht Gefahr, dass der Leser das Buch abgebrochen in die Ecke legt. Was mich ebenfalls gestört hat am Buch, ist der Schluss. Nicht das Finale an sich, sondern das offene Ende. Bei einem Roman ohne Fortsetzung finde ich es einfach unangebracht, den Leser mit so einem Cliffhanger stehen zu lassen.

Alles in allem finde ich, dass das Buch „Ich schenke dir den Tod“ ein gutes Erstlingswerk des Autors ist (neben seinen Anthologiewerken), aus dessen Fehlern bzw. den Kritikpunkten, die die Leser anbringen, der Autor aber noch lernen kann.


 

Ihr habt bestimmt gemerkt, dass dieser Beitrag ein wenig anders ist als meine sonstigen hier geschriebenen Rezensionen. Das hat auch einen Grund. Ihr habt diesmal die Möglichkeit, ein Printexemplar oder Ebook dieses Buches zu gewinnen. Beantwortet mir doch einfach in einem Kommentar, warum ihr dieses Buch gewinnen und lesen wollt und schon seid ihr im Lostopf. Einsendeschluss ist der 12.12. 2017 23:59Uhr.

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Das Kleingedruckte:

  • Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich.
  • Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
  • Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist.
  • Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
  • Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
  • Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf.
  • Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal an dem Gewinnspiel teilnehmen. Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen.
  • Das Gewinnspiel wird von Yvonne Hantschel organisiert.
  • Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
  • Das Gewinnspiel endet am 12.12.2017 um 23:59 Uhr.

2 Gedanken zu “„Ich schenke dir den Tod“ – von Ralf Gebhardt

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